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Der Müll als Geschäftsmodell: Eine ganze Branche boomt

Tagtäglich fallen in Deutschland mehrere Millionen Tonnen an Müll an. Diese wahrlichen Müllberge müssen jedoch irgendwie gehandelt und im besten Fall recycelt werden. Mit dem Trend hin zur Kreislaufwirtschaft hat die Müllbranche einen wahren Boom erfahren. Doch das Recycling ist längst noch nicht am Zenit angekommen und es gibt wirtschaftlich, aber auch aus Sicht der Umwelt noch viel Potenzial nach oben. 

Plastik zu recyceln, bleibt eine Kunst 

Kunststoffe und vor allem Plastik haben einen schlechten Ruf. Am Ende des Produktlebenszyklus landet nämlich zu viel davon auf Deponien oder im Meer – und schädigt dort die Umwelt. Deutschland kämpft schon längst darum, höhere Recycling-Quoten umzusetzen, beispielsweise durch Pfand auf Plastikflaschen. Doch die Herausforderung stellt sich nicht nur in der Sammelquote von Kunststoff. Auch die Wiederaufbereitung ist eine nicht gerade einfache Aufgabe.

Die verschiedenen Kunststoffe müssen häufig voneinander getrennt werden, damit sie sich wieder aufbereiten lassen. Betriebe in der Müllbranche setzen heutzutage auf eine moderne Kunststoff-Recyclinganlage mit hoher Durchlaufrate und Filtriersystem, um möglichst viel Plastik wieder in die Kreislaufwirtschaft einzubringen.

Hinzu kommt natürlich auch, dass Plastikmüll häufig verschmutzt und mit Fremdstoffen gemischt ist. Hier liegt es schon an jedem Konsumenten, das Recycling zu unterstützen und Müll möglichst konsequent zu trennen. 

Mit Glas zeigt man Recycling par excellence  

glas recycling

Kaum ein Produkt lässt sich so gut recyceln wie eines aus Glas. Der Rohstoff wurde jedoch dennoch von Kunststoff verdrängt und findet sich im Verpackungsbereich nur noch selten. Mittlerweile gibt es aber wieder eine Bewegung hin zum Glas, auch wenn der Transport teurer und anfälliger für Schäden ist.

Glas wird vom Kunden jedoch als besonders nachhaltig eingestuft und mit diesem Konsumtrend auch immer häufiger nachgefragt. Aus Sicht der Kreislaufwirtschaft ein erfreulicher Boom, denn Glas kann immer wieder und noch dazu vollständig recycelt werden.

Es ist also nicht notwendig, tagtäglich die Produktion anzukurbeln und damit wertvolle Ressourcen zu verbrauchen. Glas ist in dieser Hinsicht aber auch ein dankbarer Rohstoff, der ideale Voraussetzungen für Recycling mit sich bringt. Bei Kunststoffen sieht das natürlich ganz anders aus und trotz intensiver Forschung hinkt man hier noch deutlich hinterher. 

Recycling muss in Zukunft günstiger werden 

Rezyklat ist aktuell noch teuer, auch wenn hierzulande bereits eine ganze Industrie rund um die Wiederaufbereitung von Plastik aufgebaut wird. Das führt dazu, dass viele Hersteller nach wie vor auf neue Verpackung setzen.

Neues Plastik kostet oft weniger oder genauso viel wie Rezyklat – rein wirtschaftlich macht es daher oft noch gar keinen Sinn, auf möglichst viel recycelten Kunststoff zu setzen. Doch auch hier dürfte die Müllbranche in den nächsten Jahren wichtige Fortschritte machen.

Mit neuen Technologien und effizienterer Arbeitsweise werden die Kosten vermutlich weiter sinken und das Rezyklat auch aus finanzieller Sicht attraktiver machen.  

 

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